Digitaler Abdruck

Wir befinden uns offensichtlich in einer rasanten Digitalisierung.

Jedoch birgt diese Digitalisierung unserer Daten mehr, als viele Menschen wissen.

Jeder Schritt den wir im Netz tun ist zumeist ein weiterer Datenpunkt, welcher auf einem Server gespeichert wird und dazu genutzt wird dich zu analysieren und herauszufinden, wie man damit am besten Geld machen kann.

Das Daten die neue Währung sind, brauche ich dir wahrscheinlich nicht zu erklären.

Immer mehr Unternehmen lassen sich in Daten bezahlen von ihren Kunden und verlangen kein Geld mehr für ihre Dienste.

Ein großes Beispiel sind hierbei die größten sozialen Netzwerke. Scheinbar ist es alles kostenlos, jedoch verwenden man die Dienste auf Kosten der eigenen Daten.

Solche wertvollen Daten sind aber nicht so etwas wie die Adresse oder Telefonnummer, sondern Daten, die etwas über deine Psyche aussagen. Verhaltensdaten, Vorlieben und Interessen.

Jede Person, die solche Dienste verwendet, generiert, oft ohne dies zu wissen, große Mengen über sich selbst und hinterlässt auf jeder Plattform einen eigenen Abdruck.

Wie uns die Vergangenheit gelehrt hat sind diese digitalen Daten auch nicht wirklich löschbar. Zwar können die Unternehmen versuchen die Daten zu löschen, aber oft existieren unzählige Backups und andere Orte an denen deine Daten für den Rest der Zeit verharren werden.

Das scheint jetzt alles so zu wirken, als wenn wir gar keinen Einfluss mehr haben.

Naja, zu mindestens können wir kontrollieren was wir ab sofort mit unseren Daten machen. Wollen wir aus Bequemlichkeitsgründen wirklich alles hergeben?

Eine Aussage, die ich viel zu oft höre: "Ich habe eh nichts zu verbergen.".

Dieser Satz ist meistens einer absoluten Unwissenheit geschuldet. Würdest du die ganze Zeit 10 Leute um dich herum haben wollen, die dein Verhalten analysieren und jedem, der genügend Geld für die Erkenntnisse bietet diese weitergeben?

Sehr wahrscheinlich nicht, diese Vorstellung scheint sogar fast dystopisch. Bloß dies ist bereits Realität, auch wenn wir es vielleicht nicht realisieren wollen.

Es obliegt uns, ob wir unsere Privatsphäre fallen lassen wollen, nur damit wir ein bisschen mehr in unserer Bequemlichkeit und unserem Konsum leben können.

Nach und nach habe ich mich von den Netzwerken und Diensten getrennt, die mir einfach nur meine wertvolle Zeit genommen haben und meinen digitalen Fußabdruck absolut nicht qualitativ geprägt haben. Um so früher man diesen Schritt macht, desto weniger brauch man sich darüber Gedanken machen, dass diese Daten später eventuell in die Hände von Menschen kommen, in dessen Besitz diese Daten nicht sein sollten.

Den dein digitaler Abdruck stirbt nicht mit dir, dieser digitale Abdruck wird ewig bleiben und das ist doch wohl der Gedanke, den man erst einmal wirklich verstehen muss.

Diese Daten können auch noch in 1000 Jahren von jemanden ausgewertet werden, auch wenn es dich dort sehr wahrscheinlich nicht mehr interessiert.

Mir geht es hauptsächlich einfach darum, dass dieser digitale Abdruck einfach mehr ist, als wir meistens Denken und außerdem auch viel mehr Wert hat, als wir meistens denken.

Nur weil wir das nicht anfassen können, heißt dies nicht, dass es nicht existiert.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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