Energiesparmodus

Im Zuge dessen, dass ich mich in den letzten Jahren immer mehr mit Fitness beschäftigt habe und mir stetig neues Wissen dazu angeeignet habe (→ Wissen ist besonders in diesem Bereich macht), habe ich logischerweise auch einiges allgemein über den Körper und meinen eigenen Körper lernen können.

Ein Fakt, welcher mich jedoch besonders beschäftigt, ist unser System, welches für die Energieversorgung zuständig ist und eigentlich alles beeinflusst was wir machen.

Wir brauchen die Energie, die wir durch die Nahrung zu uns nehmen, um überhaupt denken und agieren zu können.

Besonders früher war demnach diese Energie absolut essentiell zu halten und wir haben über die Millionen Jahre also viel damit zu tun gehabt unsere Energieaufnahme und -abgabe zu optimieren.

Und vielen wird genau diese evolutionswichtige Funktion des menschlichen Körpers in der heutigen Zeit zum Verhängnis.

Der Körper möchte konstant Energie sparen, weswegen es viel leichter ist einfach den ganzen Tag im Bett zu liegen und am Handy zu sein.

Ursprung dieses Energiesparens lässt sich darauf zurückführen, dass Muskelzellen einfach am meisten Energie verbrennen. Das heißt, dass umso mehr Muskeln man hat, man ebenso auch mehr verbrennt, da viel mehr Muskelmasse in normale Bewegungen involviert ist.

Unser Stammhirn vermittelt uns also konstant, dass wir eher Energiesparen sollten und dies ist auch der Grund, wieso sich Muskeln rasant wieder zurückbilden, sobald das Training heruntergefahren oder stark gemindert wird.

Es befinden sich in unserer Wohlstandsgesellschaft viel zu viele Menschen in einem konstanten Energiesparmodus aus dem sie sich nicht herausbewegen wollen.

Dieses Sparen findet sich jedoch nicht nur in den körperlichen Eigenschaften wieder sondern korreliert nahezu perfekt mit der geistigen Leistung und Leistungsbereitschaft.

Vor allem in solchen Zeiten, wie jetzt gerade in der Pandemie, ist es noch einfacher einfach liegen zu bleiben und nichts zu machen. Wenn unser Hirn Energie sparen kann, dann tut es dies auch, solange wir nichts dagegen tun.

Und genau dieser letzte Punkt ist wichtig. Natürlich ist es, dass wir automatisch in diesen Modus zurückfallen, immerhin hat unsere Spezies bisher so über diese lange Zeitspanne überlebt. Einzuwenden ist hier jedoch, dass wir nun andere Verhältnisse haben, im Vergleich zu früher.

Dem entsprechend halte ich es für sinnvoll, wenn es uns möglich ist, aufzustehen und dem entgegenzuwirken.

Ein wundervolles Werkzeug, um anzufangen gegenzusteuern ist das Fitnesstraining, welches uns zudem ein gesundes, erfülltes und längeres Leben führen lässt, auf das unser urzeitliches Kleinhirn nicht unbedingt ausgelegt ist. Wir können uns bewusst den Weg bahnen und uns genau in diese moderne Richtung bewegen und eben nicht primitiv einfach in diesen Energiesparmodus zurückfallen, welcher unserem Gehirn mit neuen Ansprüchen nicht gerecht wird.

Wir können so viel mehr aus diesem faszinierenden Konstrukt, welches wir unseren Körper und unser Bewusstsein nennen, machen, was uns daran hindert sind zumeist nur wir selbst und unser Verlangen danach, so wenig Energie zu verbrauchen wie es geht.

Der Weg aus dem Energiesparmodus kann meistens aber nicht abrupt stattfinden, ein halbstündiger täglicher Spaziergang tut anfangs schon mehr, als man sich eigentlich vorstellt.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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