Frühsommerlicher Morgen

Ein frühsommerlicher Morgen ist etwas schönes.

Man tritt noch bevor irgendein Licht die Wipfel berührt vor Haustür und einem kommt die kühle, aber nicht kalte Luft entgegen, begleitet von dem Duft des nahegelegenen Walds, dessen Feuchtigkeit sich gerade langsam in den Sonnenstrahlen verliert.

Scheinbar ist noch niemand wach, so kurz vor dem Sonnenaufgang. Ich bin alleine im Wald und schaue mich in der Dämmerung am unteren Ende der Bäume um.

Oben rasen die Vögel und Eichhörnchen umher. Gelegentlich fällt etwas herunter.

Die Sonnenstrahlen wirken auf die Tiere und die Natur aktivierend, denn nur eine Stunde vorher hat man noch den klaren Sternenhimmel sehen können und in der ferne kam die Dämmerung angeflogen, da waren die Waldlebewesen still.

Das einzige was nun noch solch einen morgen bessern könnte wäre Nebel.

Denn dieser trägt diese intensiv riechenden Waldduftpartikel noch besser.

Wenn man dann so in der Sonne steht, die da gerade aufgegangen ist überkommen einen zwei Gefühle.

Einmal die morgendliche Euphorie, die man auch bei den Rest der Tiere aufnehmen kann und dann noch der bewusste Schmerz der Menschheit.

Das Gefühl, dass wir unsere eigene Welt kaputt machen und dieses Phänomen, welches ich in Ruhe wahrnehmen darf, von so vielen Menschen nicht geteilt werden kann.

Es ist eine innere Unruhe, die wohl damit kommt, dass wir als Mensch dennoch eine rationale Seite haben, welche uns schnell wieder in die Realität holen kann.

Dies lässt den Moment umso wertvoller erscheinen, weswegen die anderen Tiere sicherlich zu neiden hätten, wären sie sich doch bewusst, dass mich dieser Augenblick viel mehr fasst, als es für sie jemals sein könnte.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

manina
Schön geschrieben
Written by manina on April 7, 2020