Ich habe Instagram endgültig gelöscht

Nun, dies ist wohl mein dritter und wahrscheinlich letzter Beitrag zu der Instagram Thematik.

Um es nochmal kurz zusammenzufassen:

Jahrelang habe ich eine extreme Instagramsucht gehabt, welche mich stundenlang im Feed gefangen gehalten hat, damit ich diese kurzen unqualitativen Dopamin Kicks bekomme.

Dadurch habe ich viel Zeit vergeudet und mir ging es einfach nicht gut.

Anfang letzten Jahres habe ich mich dann dazu entschieden mich von Instagram zu trennen, auch wenn es für mich verdammt unrealistisch war. Es sind Menschen auf mich zugekommen und konnten das auch irgendwie nicht glauben. Gemischte Reaktionen folgten von meinen umliegenden Leuten.

Es ist jetzt über ein Jahr her und gestern habe ich mich final dazu entschieden meinen Instagram Account zu löschen und somit nicht mehr zurückgehen zu können.

Ja klar, ich könnte mir jederzeit einen neuen Account machen, aber das ist nicht der Punkt.

In diesem Netzwerk habe ich extrem viel Zeit verbracht, weswegen ich auch extrem viel Daten preisgegeben habe über mich. Jetzt habe ich den Kram - zu mindestens für mich nicht zugänglich - gelöscht.

Im ersten Moment waren das extrem gemischte Gefühle. Immerhin hatte ich den Account bereits seit 2014 und war extrem früh dabei. Ich fühlte mich, als wenn ich einen ehemaligen Teil meiner Identität komplett lösche.

Aber es sind nur Daten, auch wenn diese wertvoll sind, sind sie nichts was mich definiert, sondern Objekte, die mich beschreiben.

Ich will gar nicht wissen wie viel Zeit ich wirklich auf dieser Plattform verbracht habe. Nicht mal eine Schätzung kann ich abgeben, aber ich weiß, dass nur der wenigste Anteil davon wirklich einen positiven Einfluss auf mein Leben bewirkt hat.

Diese digitale Sucht ist eine Problematik, welche viele junge Menschen gerade haben und noch weit in die Zukunft haben werden. Schon jetzt wachsen die ersten Kinder komplett damit auf und haben das Gefühl, dass das einfach zum Leben dazu gehört. Man muss in den digitalen Medien komplett verfügbar sein, da man sonst ausgestoßen wird.

Ich möchte dem wenigstens im kleinen Maße entgegenwirken und zeigen, dass es auch einen anderen Weg gibt.

Die Entscheidung Instagram zu deaktivieren war letztes Jahr sogar viel mehr, es war eine Symbolik für mich, dass ich nun etwas an mir ändern möchte, um ein besserer Mensch für meine Mitmenschen, die Gesellschaft und mich zu werden.

Erahnt habe ich nicht, dass es solche Wellen schlägt und mich auf ein Abenteuer bringt, welches mich fundamental neu formt.

Angefangen habe ich eigentlich nur mit einer Woche Instagram deaktivieren. Ich war also eine Woche lang einfach abwesend und habe mich einfach davon ferngehalten. Diese Woche war schneller herum als erwartet und ich habe gemerkt, dass es viel entspannter ohne ist.

Dann habe ich das einfach zwanglos vergessen und Instagram ist langsam aus meinem Leben gefallen.

Ich hatte noch einige Rückfälle von exzessiver Social Media Nutzung, aber Instagram habe ich somit aus meinem Leben verbannt.

Gestern war dann der Tag, der meine Entscheidung von diesem vergangenden Jahr besiegelt hat und für mich wieder einmal ein Symbol war, welches mich weiter in meinem Gedankengut bestärkt und mir nochmals aufzeigt, dass ich mich von diesem Weg abwende und meinen eigenen gehe.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

Currently there are no comments, so be the first!