Netzwerke

Was ist, wenn dir vom einen auf den anderen Tag alles genommen wird? Alle deine bisherigen Dinge lösen sich auf, du hast keine Unterkunft mehr, bist deinen Job, deinen Studienplatz oder deine Schule los, deine Familie möchte nichts mehr mit dir zu tun haben und du hast kein Geld.

Was machst du? Weißt du wo du hingehen kannst? Wen fragst du nach Rat?

Ich habe eben mal darüber nachgedacht was wäre, wenn ich in solch eine, gar nicht mal so untypische, Krisensituation kommen würde. Viele Menschen durchleben diese oder ähnliche, sogar wahrscheinlich öfters schlimmere, Szenarien.

Kann man sich selbst in solchen Katastrophen sicher fühlen?

Dabei spielen menschliche Beziehungen eine wichtige Rolle. Solange du die richtigen Menschen kennst und du weißt, wie du sie erreichen kannst, ist es weniger relevant wie sehr du am Boden bist.

Natürlich muss man psychologisch in der Lage sein nach Hilfe zu fragen und darauf klarkommen was auch immer passiert ist, aber dann können gut aufgebaute Personennetzwerke gutes bewirken.

Ich verstehe auch nicht wirklich warum das Thema der menschlichen Beziehungen und der Kommunikation nicht im Kurrikulum der heutigen Schulen gelistet sind. Mehr denn je ist es relevant, dass wir die Fähigkeit besitzen uns mit anderen Menschen gut austauschen und somit gute Bindungen eingehen zu können.

Dabei ist es gar nicht schwer zu erlernen, wie man Netzwerken kann.

Dieser ominöse Begriff, der im Unternehmertum komplett ausgelatscht ist, da ihn einige Menschen als Lösung für alles nehmen - was es definitiv nicht ist (!) - , bedeutet eigentlich nur, dass wir uns bewusst dazu bewegen mit anderen Menschen in den Austausch zu kommen und somit Beziehungen zu diesen aufzubauen, um das eigene Netz aus Kontakte auszubauen.

Jedoch geht Netzwerken noch weiter. Der Erstkontakt ist meistens nicht genügend. Wir haben unsere Beziehungen auch zu pflegen. Da gibt es auch wieder viele Möglichkeiten.

Die Vorteile sind, wenn man sich ein gutes diverses Umfeld aufgebaut hat, unübersehbar. Es öffnen sich an vielen Stellen Türen, man kann mehr Leuten helfen, man bekommt selber bessere und unterschiedliche Unterstützung und egal wie, wo und wann du dich mit anderen Menschen verbindest, eigentlich lernt man immer etwas draus.

Netzwerken scheint so eine Art soziales Lernen zu sein, was die eigene Lebenserfahrung aufwertet und damit beiden Seiten etwas bringt. Wenn wir uns mit anderen zusammenschließen, dann können wir denen genauso Mehrwert bieten, wie auch andersherum.

Jetzt hat man vielleicht herausgehört, dass ich eher auf die professionelle Netzwerkebene angespielt habe.

Genauso ist das aber auch mit privateren Beziehungen. Du kannst unheimlich viel Glück haben und alle Menschen, die zufällig deinen Weg kreuzten, welche jetzt deine Freunde sind, haben einfach mit dir gepasst. Oftmals beschränken sich viele aber auf bestimmte Kreise in die sie durch bestimmte Orte hineingebracht wurden und denken, dass das dann ihre einzigen Freunde sein müssten.

Wenn man jedoch ewig in diesen Kreisen stecken bleibt, dann lernt man nicht mehr Menschen kennen, was dazu führt, dass das persönliche Netzwerk nicht weiter wächst.

Ergo, wir lernen nur von einer Handvoll Menschen, obwohl wir so viel mehr Möglichkeiten haben.

Menschliches Netzwerken scheint mir eine Thematik zu sein, die auch in Zukunft noch sehr relevant sein wird, da wir einfach soziale Wesen sind, die darauf angewiesen sind zu kommunizieren, zu kooperieren und gute Beziehungen einzugehen.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

Currently there are no comments, so be the first!