Gesprächsverantwortung

Haben wir eventuell die Verantwortung unserem Gesprächspartner überhaupt erst einmal die Möglichkeit zu bieten, dass er sich sorgenfrei äußern kann?

In letzter Zeit probiere ich mehr mit Gesprächsarten rum. Ich möchte ein Maß und eine Möglichkeit finden, wie ich meinen Menschen zuhören kann, ihnen das Gefühl gebe, dass sie mir vertrauen können und dennoch auch selbst meine Geschichten aus dem Leben verbreiten kann.

Dabei bin ich über den Umstand gestoßen, dass man von anderen nicht einfach erwarten kann, dass sie sich die nötige Sprachbühne nehmen, wissen, dass sie dir vertrauen können und dir dann auch zuhören. Auf solch eine Ebene muss man elegand führen und dich und deinen Gesprächspartner darauf vorbereiten.

Auch scheint mir ein wesentlicher Bestandteil dieser Verantwortung darauf zu basieren, dass wir unser Gespräch zu einem tiefsinnigen Austausch bewegen. Solch ein Austausch ist weitaus nützlicher für beide Personen und über diesen Weg kann sich auch eine ehrliche Bindung besser manifestieren.

Ein Problem, welches immer mal wieder an mich herangetragen wird, ist, dass sich viele untereinander verstellen. Sie denken, dass ihre eigenen Geflogenheiten und ihre Eigenheiten zu verstecken sind und man sich immer der Gruppe anpassen sollte. Natürlich gilt es immer ein gesundes Verhältnis zu finden, aber wenn man einen Menschen repräsentiert, der man gar nicht ist, kann das Kartenhaus doch sehr schnell zusammenklappen. Dann fühlt man sich schnell sehr distanziert und einem selbst wird nicht mehr vertraut, ebenso wie man selbst skeptischer wird.

Wenn wir jedoch versuchen jedes Gespräch auf einer ehrlichen und aufrichtigen Basis aufzubauen, dann kann dies dabei verhelfen, dass wir deutlich bessere Beziehungen errichten, mit uns selbst besser klar kommen und auch mehr zu geben haben.

Es liegt also in unserer Verantwortung, dass wir unserem Gesprächspartner signalisieren, dass er uns vertrauen kann, wir ehrlich mit der anderen Person und dafür sorgen, dass das Gespräch zu einem höherwertigen Austausch wird.

Sicherlich kommt jetzt die Frage auf, wie man denn so ein komisches Konzept real ins Leben integriert. Dabei kann ich erwiedern, dass es unzählige Möglichkeiten gibt. Eine davon ist jedoch besonders herausestechend und mitunter ein Schlüssel dazu.

Zuhören. Der anderen Person wirklich und mit den besten Mitteln zuzuhören, sorgt dafür, dass die andere Person zu reden hat. Dabei ist nicht nur stilles dasitzen gefordert, sondern ein aktives Zuhören, welches dafür sorgt, dass der Gesprächspartner immer mehr zu erzählen hat.

Ohne, dass du also redest hast du mit deinen Fragen dann die Möglichkeit das Gespräch zu leiten und dafür zu sorgen, dass sich dein Gegenüber wirklich wohl fühlt.

Dabei ist es wichtig sich manchmal ein wenig zurückzuhalten. Der Impuls immer eigene Geschichte zu der zu erzählen, die die andere Person angeführt hat, ist irreführend. Wir nehen damit der anderen Person die Bühne, was dazu führt, dass diese deutlich weniger zuhört. Natürlich ist das was anderes, wenn von der Person Interesse besteht wirklich deinen Teil zu hören.

Abschließend lässt sich sagen, dass wir als Individuum immer die Verantwortung haben unsere Gespräche besser zu gestalten. Mal klappt es sicherlich besser, mal schlechter, aber eine Sache kann man immer versuchen, ob Freund oder Feind, zuhören.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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