Dialoge

Immer wieder stoße ich an die faszinierenden Möglichkeiten, die menschliche Kommunikation bietet.

Insbesondere Dialoge mit anderen Individuen heben Ideen hervor, tragen dazu bei das sich diese entwickeln und lassen komplett Neues entstehen.

Ein Dialog scheint den Umstand zu erlauben, in dem wir die kreative und logische Verknüpfung vom menschlichen Verstand des einzelnen, miteinander verknüpfen und somit eine fantastische Kombination aus interagierenden Verknüpfungen entsteht.

Jeder Mensch alleine hat im Kopf ein riesen Netzwerk aus Gegenständen, die miteinander ins kleinste Detail verknüpft sind und im Hintergrund für unsere ganzen Gehirnaktivitäten zuständig sind. Also auch unser Handeln und Denken.

Wenn wir also nun eine Problemstellung oder eine Idee nehmen, welche noch nicht vollends ausgereift ist und dann zwei Gehirne sozusagen miteinander interkooperieren lassen, dann erweitern wir das eigene Netz, welches zumeist sehr anders ist als das des anderen, um dessen Netzwerk und ermöglichen die qualitativere und möglicherweise auch schnellere Beantwortung dieser Frage.

Dialoge sind etwas wunderschönes, denn in ihnen schlagen wir eine Beziehung zu der Person, die uns gegenübersteht, welche bis ins unmessbare zu reichen scheint.

Wir tauschen tiefes Gedankengut aus und mischen dieses, um vielleicht auch neue Verknüpfungen zu finden.

Dialoge sind was dazu verhelfen kann, sich selbst zu finden, da man in ihnen eine aktive Reflektion einleitet, welche dazu führt, dass man seiner selbst bewusster wird und ebenso Feedback bekommen kann von dem Menschen, welcher ebendessen das gleiche für sich zu gelten hat.

Durch diesen dialogischen Zustand bringt uns das Gehirn in eine Art Flow, in dem wir produzieren. Wir leiern nicht nur ein paar Dinge, die immer Verfügbar sind runter, sondern benutzen die Fähigkeit aktiv im Verlaufe des Gespräches neues zu erschaffen aus vorhandenen Basen.

Im Grunde ist die Dialogform ein Zustand des kommunikativen Schaffens, welche uns ermöglicht frei unseren eigenen Schaffensansprüchen nachzugehen und dessen Fundamente aufzubauen.

Über diese Art der Kommunikation werden tief festgesetzte Gedankengüter übertragen und das Gehirn verarbeitet diese im Hintergrund.

Es ist eine offene Tür zu einem Teil des Unterbewusstseins, welche wir dadurch aufschließen.

In einem tiefen Dialog scheinen die Worte nur so rauszuströmen, nicht nur in einer oberflächlichen Weise, sondern bespickt mit puren Ansätzen und feinen Konstrukten.

Ein guter Dialog zeichnet sich dadurch aus, dass dieser einen in einen ungebändigten Fokus bringt, in dem man klar und deutlich in einen Kommunikationstunnel mit der anderen Person gelangt und welcher dafür sorgt, dass wir unser bewusstes Gefühl für die Zeit verlieren können.

Oft kann solch ein Wort Austausch gar dafür sorgen, dass wir gar nicht bewusst wahrnehmen was wir eigentlich mit der anderen Person besprochen haben.

Es wirkt so, dass man im Nachhinein öfters nicht diese ganzen Gedanken zusammenfassen kann.

Das liegt daran, dass diese Kommunikation zu Veränderungen auf einer Ebene unter der normalen Kommunikationseben geführt hat. Diese Eben ist eine offene Schnittstelle, welche aber unserem Bewusstsein weniger Verfügung gegeben ist, als dass es dieser Dialogzustand hat.

Dialoge können das Leben des einzelnen nachhaltig verändern, ob positiv oder negativ. In diesem Zustand wird eine ungeheure Datenmenge übertragen, welche dann im Hintergrund verarbeitet wird.

Auf Grunde dessen ist es teilweise erst sehr viel später, dass wir diese Dinge im Grunde verarbeitet und integriert haben. Unser Unterbewusstsein hantiert mit diesen neuen Ideen andauern herum und versucht die Konstrukte des anderen mit den eigenen intrinsischen Werten und Gegebenheiten zu vereinbaren.

Nun, aber wie entsteht solch ein Dialog überhaupt?

Immerhin scheint dies ganze ja viel mehr zu sein als nur ein Gespräch auf untiefer Weise, welches auf bewusster Ebene die Gedanken übermittelt, wobei die Sprache vom Bewusstsein mehr wahrgenommen wird.

Um ein Gespräch zu schaffen, welches nicht den Wortgegenstand als Leitsubstanz hat sondern Gedankenströme in Form von Gedanken reproduzierender Sprache, muss man eine Grundbasis des Vertrauens schaffen.

Es liegt eine gewisse Verletzlichkeit in diesen Umständen, welche uns zu einem qualitativen Dialog führen, welcher auch noch auf längere Sicht uns beeinflussen kann.

Also, als Dialog bezeichne ich hier die Übertragung von Ideen, Konstrukten und Gedanken, über das Medium der Sprache, auf einer Kommunikationsebene, welche einen hohen Input auf unser Unterbewusstsein bieten.

Hierbei herrschen dennoch Filter vor, welche dafür sorgen, dass wir keine blinden Stränge einfach annehmen, dennoch wir haben eine größtenteils puren Übergang zwischen zwei Individuen geschaffen.

Nun muss Vertrauen bestehen gegenüber der anderen Person, dass dieser Eingang nicht für negative Einflüsse manipuliert wird.

Genau da spielt Smalltalk eine Rolle.

Smalltalk wird in seiner klassischen Form sehr oft verhießen, da dieser eine sehr oberflächliche und überaus oft keine emotionale Bindung nach sich zieht.

Nun sollte Smalltalk nicht als allgemeines Kommunikationsmittel verwendet werden, sondern als Tool dazu, um die Kommunikation auf einer tieferen Ebene herzuleiten.

Es bietet uns die Chance den Menschen, den wir vor uns haben, vertrauter zu machen und zu sehen, ob wir unseren Zugang für diesen öffnen wollen.

Wenn wir es also schaffen einen Smalltalk, welcher zur Vertrauenssignalisierung führt, zu etablieren und daraufhin einen andersartigen Dialog erschaffen, dann gelangen wir beim Deep Talk an.

Der klare Unterschied zwischen Small Talk und Deep Talk ist klar die Ebene auf der wir hier zu agieren scheinen.

Beim Smalltalk geht es eher um frei bewusst wahrnehmbare Tatsachen und beim Deep Talk um Ideen, Konstrukte und Gedanken, welche abseits von diesen Umständen in uns existieren.

Aber warum Dialoge führen, wenn man doch auch wunderbar Smalltalk führen kann und dies auch dazu verhelfen kann, dass man sich fortentwickelt und handfeste Ergebnisse erhält.

Was ich hier zu klar sagen kann, ist, dass eindeutiger Weise eine große Möglichkeit gemisst wird, wenn man die Fähigkeit der zwischenmenschlichen Kommunikation nicht nutzt und unser Gedankengut teilt.

Wir alleine können großes schaffen und denken.

Wenn wir uns nun aber mit jemand anderem austauschen, haben wir bereits die Wirkungskraft von zwei Genies erschaffen.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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