Die Zeit rennt

Das unglaublichste Phänomen, welches mir in dieser Krise bisher begegnete, ist die Zeit.

Alles rennt so unfassbar schnell an einem vorbei.

Dieses Gefühl lässt sich so beschreiben, dass man feinen Sand in die Hände nimmt und anstatt diesen langsam aus der Hand rieseln so lassen, wird er auf den Boden geschmettert.

Wo sind meine letzten Monate geblieben?

Nein, wo sind eigentlich die letzten Jahre?

Ehe man sich versieht vergehen Wochen, Monate, Jahre, Jahrzehnte, ja, vielleicht sogar Jahrhunderte.

Wir Menschen wollen das nicht gerne einsehen, aber auch wenn alles unfassbar langwidrig wirkt, ist es doch im Endeffekt unfassbar kurz.

Die Zeit rennt nicht nur, sie sprintet. Dabei liegt es aber im Auge des Betrachters wie schnell das geht.

Mal schneller, mal langsamer. Rückblickend ist es dann aber dennoch meistens alles an einem vorbeigerauscht.

Ist das aber etwas schlechtes? Nein, eigentlich nicht.

Das ist für mich der tägliche Reminder, dass ich im Moment leben sollte und nicht in zeitlichen Gegenden, die mich eher meiner Zeit berauben, sowie die Vergangenheit.

Und wow, da haben viele einen Großteil ihrer Zeit verbracht in den letzten Monaten.

In Dingen, die geschehen sind und nicht rückgängig gemacht werden können und in einer Realität, die vor mehreren Monaten noch existierte, jetzt aber zu etwas ganz anderem transformiert ist.

Es ist also okay, wenn bei dir eben so die letzten Monate besonders vorbeigerauscht sind. Das ist absolut verständlich und damit bist du sicherlich nicht alleine.

Das Gefühl ist nicht gut, was kann man also dagegen tun, das vielleicht in Zukunft etwas zu mindern?

Die einzige Möglichkeit, die sich mir da auftut, ist, dass wir eine Tätigkeit finden, die von diesem Zeitrausch profitiert.

Sei es Sport, Schreiben oder eine andere X-beliebige Aktivität, die, wenn man sie lange genug ausführt, erst ihre richtige Wirkung zeigt.

Dann sind plötzlich Monate vergangen und schwups, hast du den Zeitraum für sinnvolle Dinge verwendet.

Dass alles so schnell an uns vorbeizieht, werden wir nie los. So ist es einfach und wird auch ewig so bleiben. Was wir aber tun können, ist, dass wir dafür sorgen, dass dieses Gefühl positiv konnotiert ist, anstatt negativ und mit Angst behaftet.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

Currently there are no comments, so be the first!