Einstellungssache

Wie wir mit Hindernissen und Problemen umgehen hängt stark von unserer inneren Einstellung ab.

Es ist meistens gar nicht das Problem an sich, welches das Schlimme an der Situation erzeugt, sondern unsere innere Reaktion darauf.

Das mag jetzt banal klingen, aber im Grunde ist es unsere Entscheidung, wie wir auf etwas reagieren und als wie schlimm wir eine Situation einordnen.

Zu diesem Gedankengut, in dem man davon ausgeht, dass die einzige Sache, die man auf dieser Welt kontrollieren kann man selbst ist, also das eigene Denken und Handeln, demnach keine Ereignisse etc., gibt es eine passende Philosophie.

Die Philosophie der Stoiker hatte die Ansicht, dass alles auf dieser Welt in einem Gesamtkonzept miteinander zusammenhängt. Das heißt konkreter, dass wir in einem ewigen Kreislauf stehen und wir winzig und nichtig in unserer Existenz sind.

Aber die Stoiker haben dies nicht als depressiven Gedanken gesehen, sondern zum Anlass dazu ein glückliches Leben zu führen in Kontrolle und Ruhe.

Glück hieß dem nachzugehen, dass man gegenüber jeder Lebenssituation die eigenen Werte voranstellt und vermeidet, dass wir aus impulsiven Emotionen heraus handeln.

Ein Stoiker wandelt jedes Hindernis in ein Möglichkeit um und praktiziert aktive Perspektivenänderung.

Es ist eine Frage der Einstellung wie ich damit umgehe, wenn mich jemand anschreit.

Aus Impuls heraus würde ich wahrscheinlich gerne zurück schreien.

Aber die Person kann mich auch zu anderen Tugenden wie Verständnis führen.

Dann würde ich der Person anders gegenüber stehen und sie vielleicht sogar beruhigen können, wenn ich nicht komplett austicke.

Es ist eine wahre Kunst diese Fähigkeit zu besitzen und mit einer rationalen Sichtweise auf große Probleme zu schauen.

Es wird ein Zustand namens Ataraxie angestrebt. In dem der Mensch komplett die Kontrolle über sich hat.

Sokrates hat aus Überzeugung zu seiner Gesetztestreue eine extreme Ataraxie bewiesen, damit, dass er seiner Hinrichtung mit vollkommender Gelassenheit entgehen ging.

Das ist auch noch so ein Aspekt im Stoizismus. Gesundheit und Reichtum, sind genauso wie Tod und Krankheit neutral anzusehen und Dinge, die sowohl schlechtes und gutes hervorbringen.

Dies ist mitunter ein Grund dafür, warum die Stoiker meinten, dass man sich nicht zu viel Gedanken darüber machen sollte.

Vor allem der Tod ist denke ich mal eine Sache, die vielen Menschen unheimliche Angst macht.

Aber es ist eine Tatsache, dass wir alle irgendwann verenden werden, also wieso sollten wir uns ständig darauf konzentrieren, wenn wir bis zu dem Zeitpunkt auch diese Welt gestalten können?

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

Currently there are no comments, so be the first!