Streaks - ein Mittel zum Zwang

Dieses Schlagwort mag wohl vielen bekannt sein aus Sozialen Netzwerken wie Snapchat. Man muss jeden Tag einchecken, damit man seine "Tage in Folge" nicht verliert.

Hierbei greift jedoch nicht, wie oft eigentlich angenommen, dass eine Freude darin besteht, dass diese Serie an, sagen wir jetzt mal, Tagen fortzuführen.

Eigentlich lässt sich das Streakverhalten auf unsere Angst davor diese wieder zu brechen zurückführen.

Optimales Beispiel ist, dass ich gerade diesen Beitrag schreibe, der daraus entsteht, dass ich unbedingt meine Serie an Blogbeiträgen in dieser Kategorie jeden Tag weiterführen möchte.

Eine Streak gilt meistens als gebrochen, wenn wir bereits einen Tag skippen.

Aber dies ist auch eigentlich logisch, aus wirtschaftlicher, aber auch privater Sicht, denn so wird eine sehr enge und tiefgreifende Gewohnheit geschaffen. Ich würde sogar behaupten, dass dies eines der tiefgreifensten Konzepte ist, welche Snapchat solch ein immensen Erfolg beschert haben bisher. Diese Seriengewohnheiten in Verbindung mit einer greifbaren Zahl führen erfahrungsgemäß zu einer extremen Rückkehrquote in fast allen Anwendungsbereichen.

Sobald man sich zum Beispiel ein gute Routine an täglicher Meditation aufbaut und weiß wie lange man diese schon durchführt entwickelt sich eine gewisser Zwang, welcher auch auf den berühmten Concorde-Effekt zurückführbar ist.

Der Concorde-Effekt bezeichnet das tätigen von Investitionen, welche damit ergründet sind, dass ja bereits in dieses Gegenstand investiert wurde.

Auch, wenn dieses Phänomen seine meisten Applikationen in der Wirtschaft findet, ist das realitätsnahste Anwendungsfeld eigentlich unsere eigene Zeit. Das nicht-ablassenkönnen von einer Tätigkeit, weil man ja schon so viel Zeit damit verbracht hat, kann uns dabei erheblich leiten und mitbestimmen, wie wir handeln.

Streaks sind im Grunde also ein Mittel dazu, um stätige Investitionen von der wichtigen Ressource Zeit in eine Gewohnheit zu wandeln.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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