3 Dinge, die ich vor 6 Jahren meinem Mentor nicht glauben konnte

Vor 6 Jahren habe ich in der Schule meines Trainers und Mentors mit meinem Training begonnen. Es war überhaupt erst einmal ein großer Zufall, dass ich da stand und mir diese Kunst anschauen wollte. Innerlich fühlte ich einfach eine große Neugierde, weswegen ich einfach versuchte zu verstehen, was das eigentlich ist, das ich lernen wollte.

Das erste Training hatte mich voll überzeugt und somit ging ich ab sofort mindestens einmal die Woche in dieses kleine Studio und ließ mir interessante Dinge beibringen.

Bereits anfangs stellte sich für mich heraus, dass es Jahre dauern würde, um wirklich gut in der Kunst zu werden und wirklich erste Effekte zu sehen. Mit diesen Sorgen und der fehlenden Überzeugung, dass ich das kann, ging ich auf meinen Mentor zu und fragte ihn um Hilfe.

Folgende Punkte sind, was er mir predigte und die ich erst jetzt, nach 6 Jahren voll und ganz bestätigen kann.

Auftauchen ist das schwerste am Training

Hart zu trainieren ist die eine Sache, aber überhaupt erst einmal sich selbst zu überwinden und zum Ort, wo du das Training absolvieren möchtest hinzufahren ist an sich meistens bereits eine Monsteraufgabe.

Diese Entscheidung alleine macht aus, ob du langfristig Erfolg in dieser Sache hast oder nicht.

Mein Mentor meinte schon früh zu mir, dass ich keine Ausreden haben soll und mich immer wieder dazu überwinden muss zum Training zu fahren und einfach da zu sein.

Egal, ob nun meine Lieblingssendung läuft oder ich total müde und fertig bin.

Es geht darum aufzutauchen.

Denn auch schon die kleinsten Dinge, die man lernt, sind Dinge, die man sonst nicht gelernt hätte.

Zudem programmierst du dein Gehirn langsam mit jedem Mal ein wenig mehr dazu um, dass es für die leichter wird aufzutauchen.

Nur wer Regelmäßig lernt und trainiert, kommt weiter

Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und wow, das hat sich extrem bestätigt für mich. Niemals hätte ich gedacht, dass Gewohnheiten und regelmäßiges trainieren mich so weit bringen.

Damit, dass ich nun 6 Jahre lang fast jede Woche da aufgetaucht bin und einfach versucht habe mich wenigstens um einen Prozent zu verbessern hat sich dieses, aufs erste kleine Trainingspensum, sich doch über die Jahre stark summiert.

Währenddessen sind andere Menschen gekommen und gegangen, da sie einfach nicht gesehen haben, wie sich diese kleine Gewohnheit auf mehrere Jahre unfassbar stark auswirkt.

Wir gehen doch auch nicht laufen und erwarten, dass wir am nächsten Tag direkt dünner geworden sind.

In dieser Zeit sind nicht mehr die kurzfristigen Belohnungen, was einem wirklich etwas gibt, sondern die, die erst mit starker Verzögerung eintreten.

Leider sehen viele das nicht.

Training an, Probleme aus

Die wohl erstaunlichste Fähigkeit, die ich lernen durfte, ist, dass ich mittlerweile einfach abschalten kann und mein restliches Leben während des Trainings komplett in den Hintergrund verschiebe.

Damit, dass ich den Raum betrete, betrete ich die Welt meines Trainings und lasse für die Zeit des Trainings alles, was mich belastet und beschäftigt für diesen Zeitraum außerhalb des Raums.

Dazu hatte mir mein Mentor mal eine Geschichte erzählt. Er war Jahrelang Fernfahrer und ist deswegen lange ein sehr gestresster Mann gewesen. Ständig hatte er Probleme mit Aggressionen und schlug teilweise seine eignen Hände an den Wänden bei sich zu Hause wund, da er irgendwie ein Ventil brauchte. Zu der Zeit fing er auch mit dem Training an, was nun über 25 Jahre her ist, und lernte von seinem Lehrer die Kunst den Fokus auf das jetzige Geschehen zu legen. Seitdem hat er geschafft diese Aggressionen komplett abzuschreiben und eine der innerlich ruhigsten Personen zu werden, die ich kenne.

Jahre lang konnte ich das nicht wirklich nachvollziehen und bin blind in den Raum reingelaufen und habe nicht wirklich achtsam diesen Schritt in meinem Kopf vorgenommen, um mich in diese andere Welt zu begeben. Zum Ende hin, merke ich nun aber, wie ich angekommen bin.

Vor meinem letzten Training war ich beispielsweise sehr aufgewühlt. Ich fühlte Frust und eine unfassbare Schwere. Ohne wirklich dem ganzen bewusst zu sein betrat ich den Raum und vergas für die paar Stunden komplett mein restliches Leben. Danach war die Welt auf eine gewisse Weise wieder im Gleichgewicht und ich fühlte mich so, als wenn ich wieder ein stabiles Fundament gewonnen hatte.

Bonus: Wir wissen nichts

Mein Trainer meinte schon früh zu mir, dass er genauso nichts weiß, wie ich. Anfangs verstand ich nicht ganz, was er meinte. Er schien mir doch so viel zu wissen und zu können, also wieso sollte er sagen, dass er nichts weiß?

Er erklärte es mir so: Im Grunde wird es nie einen Punkt im Leben geben, an dem man etwas perfekt, also zu 100% kann oder weiß. Somit zeigte er mir schon früh auf, wie wichtig es ist ein Lebenslanger Lerner zu sein und das Lernen nicht irgendwann aufzugeben, nur weil ich denke, dass ich es kann.

Auch wenn mein Mentor bereits sehr viel weiß trainiert er immer noch regelmäßig und lernt immer wieder neue Dinge dazu.

Und diese Punkte lassen sich eins zu eins auch auf etliche andere Lebensaspekte übertragen. Das schöne ist, sobald man das in einem Lebensbereich geschafft hat zu meistern, kann man diese Fähigkeiten auch viel leichter auf andere übertragen.

Mitnehmen kannst du also:

  • Das Auftauchen ist der wichtigste Schritt
  • Nur mit Gewohnheit und Regelmäßigkeit wird man besser
  • Umso besser du Kontrolle über deinen Fokus hast, desto besser hast du auch Einfluss auf deine eigene Gefühlslage.
Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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