Wie Ehrenämter mir viele Möglichkeiten brachten

Schon Jahre arbeite ich ehrenamtlich für verschiedene Initiativen und Vereine. Oftmals wird solch ein Job von Außenstehenden als Zeitverschwendung angesehen und so betitelt, als wenn es unnütz wäre, weil man ja kein Geld verdiene.

Hätte ich jedoch nicht diese Ehrenämter wäre ich nicht da wo ich jetzt bin.

Ich hätte viele Menschen gar nicht erst kennengelernt, somit auch nichts von ihnen gelernt, auch anderen nichts von meinen Lektionen weitergeben können und vor allem nicht so viel tolle Zeit gehabt.

Primär bin ich als Trainer und Coach tätig. Auch wenn ich diese Positionen mittlerweile wahrscheinlich professionell und für viel Geld bekleiden könnte, möchte ich mich nicht davon abwenden ehrenamtlich Menschen zu helfen ihren Träumen und Zielen in den jeweiligen Bereichen nachzugehen.

Das Ehrenamt in einem Verein gab mir überhaupt erst die Möglichkeit zu lernen wie es ist in Teams zu arbeiten, mit anderen Menschen richtig zu kooperieren, Selbstverantwortung zu haben, einen Grund mehr als Geld zu haben und auch Kritik aufzunehmen.

Ich erinnere mich noch haargenau an den Moment, an dem ich das erste Mal eine extrem scharfe konstruktive Kritik bekommen habe. Wir waren ein kleines Team an jungen Leuten, die die Verantwortung übergeben bekommen haben ein Event durchzuführen mit einer größeren Gruppe Jugendlicher. Alles lief sehr geschmeidig und wir haben es ohne großes Wissen über diese doch sehr anspruchsvollen Arbeit, es geschafft alles so hinzubiegen, dass die Teilnehmer viel Spaß hatten und alle mit neuem Wissen und Erkenntnissen nachhause gingen.

In totaler Zufriedenheit saßen wir nach dem Event also alle an einem Tisch und warteten auf das Feedback von der Person, die diese Events bereits viel länger geführt hat und sozusagen Experte dafür war. Komplett unerwartet holte die Person eine Liste mit gefühlt hunderten Kritikpunkte raus.

Also fing er an und zeigte klar und begründet auf, was nicht gut lief.

Im ersten Moment konnten sich noch alle zusammenreißen, jedoch ist irgendwann die Stimmung gekippt und die Laune im Team war mies.

Genau an diesem Tag habe ich gelernt wie wichtig es ist konstruktive Kritik auch konstruktiv aufzunehmen und nicht persönlich zu nehmen. Die Punkte, die er ansprach waren mehr als logisch und griffen uns nicht direkt an.

Also im Rundumschlag kann man genau aus so einem Ehrenamt viele Dinge lernen, da man nicht durch Geld beschränkt ist keine Fehler zu machen. Natürlich ist es nicht gut, wenn man große Fehler macht, jedoch ist es in solch einer Position viel leichter zu fallen, daraus zu lernen und weiterzumachen.

Das schönste an einem Ehrenamt ist, dass es meistens mit menschlichen Kontakten und zwischenmenschlichen Beziehungen zutun hat. Für mich haben sich da teilweise zweite Familien gebildet, die mit einer ähnlichen Mission ihrer Leidenschaft folgen.

Mit dem Beitrag möchte ich auch dich ermutigen, falls du noch nicht tätig bist, einfach mal dich umzuschauen nach Vereinen und Initiativen, die du interessant findest und mal vorbeischaust.

Schaden tut es nicht und oftmals öffnet solch ein Ehrenamt mehr Türen, als man anfangs denkt.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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