Zurück zur Normalität

Viele wünschen sich die Normalität zurück, wie es sie vor der Krise anscheinend gab. Jedoch denke ich, dass eine Normalität extrem subjektiv und somit nicht allgemein existent ist.

Insofern ist es ein Ding der Unmöglichkeit den Stand und die Entwicklungen von vor ein paar Monaten zurückzuholen.

Und es ist auch absolut nicht nötig.

Auch wenn gerade alle diese heiß umworbene Normalität wieder zurückhaben wollen, ist das eigentliche Streben, welches daraus entnehmbar ist, dass sie die Isolation und Konfrontation mit dieser Krisensituation scheuen.

Ich frage mich hier warum dies denn ist. Es ist wichtig solche Krisen im Leben zu haben, sei es eine Pandemie oder ein komplett leeres Bankkonto. Nur aus diesen Extrempunkten lässt sich sorgfältig lernen, wie man es richtig macht, wo man hin will und was gerade eigentlich das Problem ist, welches man vorher hatte.

Wenn wir nun rein theoretisch 2 Monate zurückgehen würden, dann würde damit Hand in Hand gehen, dass unfassbar viele Menschen ihre Entwicklung und Erfahrung verlieren, wie man mit Krisen umgeht und dass eine Pandemie plötzlich zur Normalität werden kann.

Die Krise hat einen unfassbar großen Einfluss auf die Welt, um genau zu sein, auch eigentlich fast alle Aspekte des Lebens, denn fast überall sind wir mit anderen Menschen umgeben.

Und hieran sehen wir was für uns diese Norm ist, welche so wir so gerne zurückhaben wollen.

Das Soziale.

Dieser Faktor wird dennoch von vielen in anderen Zeiten selten richtig geschätzt und wahrgenommen und auch nicht als besonders wichtig geachtet.

Stattdessen ziehen wir uns überwiegend in den Konsum zurück und schauen täglich Netflix, YouTube und Instagram zu, wie die Algorithmen uns immer besseren Inhalt bieten können, der uns noch länger fesselt.

Ich denke wir sollten gar nicht erst versuchen eine vermeintliche Normalität wiederherzustellen, denn vor der Krise, und auch immer noch, gibt es zu viele Dinge, die wir vermeiden sollten, wenn wir als Weltgemeinschaft in der allgemeinen Entwicklung einen Fortschritt sehen wollen.

Nicht im gestern zu leben ist schwer, aber eine Notwenigkeit in diesen Zeiten.

Wir sollten nicht versuchen zurück zu irgendwas zu gehen, sondern nach vorne und dieser neuen Möglichkeit mit Sorgfalt entgegnen.

Maximilian Jendrall

Maximilian Jendrall

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